Chili con carne

Menge für ca. 5–6 Portionen:

  • 750 g Rinderhackfleisch (oder besser: 70 % Rind und 30 % Schwein)
  • 1 Päckchen passierte Tomaten (= 500 g, gute Marke, z. B. Mutti oder Oro di Parma)
  • 1 Dose stückige/gehackte Tomaten (= 400 g, gute Marke, z. B. Mutti oder Oro di Parma)
  • 1 Dose Kidney-Bohnen (= 400 g)
  • 300 g Mais (Bonduelle)
  • 400 ml Rinderbrühe (alternativ: Hühnerbrühe)
  • 2 große Paprika (1 rote, 1 gelbe)
  • 2 Zwiebeln
  • 3 Zehen frischer Knoblauch
  • 2 EL Tomatenmark (3-fach konzentriert)
  • 2 EL Paprikapulver edelsüß
  • ½–1 TL Kreuzkümmel (ist sehr intensiv – bei 1 TL schmeckt man es schon deutlich)
  • 1 TL Chili-Pulver
  • 1 Prise Cayenne-Pfeffer
  • ½ Zimtstange (oder etwas Zimtpulver zum Herantasten)
  • 2 ½ TL Salz
  • etwas Pfeffer
  • etwas Rapsöl
  • (1 EL Backkakao)
  • (2 Lorbeerblätter)
  • 1 Becher Crème fraîche / Sour Cream / Saure Sahne (zum Garnieren, alternativ: Schmand)

Zubereitung

  1. Zwiebeln und Knoblauch fein hacken. Paprika würfeln. Die Gewürze bereitstellen und die Brühe anrühren.
  2. Das Hackfleisch in einer großen Pfanne scharf anbraten (Stufe 8), es sollte richtig schön krümelig werden und tolle Röststoffe entwickeln. Das Hack dazu mit dem Pfannenwender immer wieder teilen, so dass kleine Krümel entstehen. Wenn sich beim Braten Wasser bildet, so lang auf hoher Stufe weiter braten, bis das Wasser wieder verdampft ist. Dann muss man allerdings aufpassen, dass das Hack nicht anbrät – nun kann es aber noch einmal schön braun werden.
    Erst jetzt sollte es mit der Brühe abgelöscht werden. Etwas Wasser der Brühe darf dabei gerne im nächsten Schritt wieder verdampfen, so dass alles schön reduziert wird.
  3. Gib nun Tomatenmark, Paprikapulver, Zwiebeln und Knoblauch hinzu und dünste alles kurz mit an.
    Das edelsüße Paprikapulver gibt dem Gericht eine schöne Süße und man kann davon eigentlich nicht zuviel verwenden.
  4. Anschließend alles in einen großen Topf umfüllen.
    Die passierten und stückigen Tomaten, Paprikawürfel sowie die restlichen Gewürze hinzugeben und das Ganze für ca. 40 Min. auf niedriger Stufe ohne Deckel köcheln lassen.
  5. Zuletzt werden die Kidneybohnen und der Mais in das Chili gegeben und für weitere 10 Min. geköchelt.
    Abschließend das Chili nur noch mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken, falls nötig.

Das Chili servieren

Teller befüllen und 1 EL Crème fraîche in die Mitte geben.

Dazu passt: Selbstgemachtes türkisches Fladenbrot oder das „Fluffige Fladenbrot“.

Weitere Tipps:

Profi-Tipps zum Kochen

Aus den Kommentaren von:
https://www.einfachmalene.de/das-beste-rezept-fur-chili-con-carne/

Ist ein Standardrezept, dass es so ähnlich schon diverse Male auf Chefkoch gibt.

Ein paar kleine Punkte:
Ablöschen beendet den Bratvorgang und wechselt zum Kochvorgang (niedgrigere Temperatur als beim Braten). Also ablöschen, reduzieren lassen und wieder nachgießen. Das Braten sollte
beendet bleiben.

Mein Tipp: Hackfleisch wie beschrieben scharf anbraten (einen tropfen wasser nutzen um zu sehen, ob die Pfanne heiß genug ist. Der Tropfen muss „tanzen“, siehe Leidenfrost-Effekt). Sobald es gebraten wurde und eine braune „Kruste“ Entwickelt hat, kann die Temperatur reduziert, das Tomatenmark beigemengt und mit angebraten werden. Sobald sich auf dem Topfboden eine Patina gebildet hat (achtung, die sollte nicht schwarz sein) kann mit Flüssigkeit abgelöscht werden. Dadurch lässt sich die Patina vom Boden lösen und die darin enthaltenen Röstaromen gehen in die Flüssigkeit über. Als Flüssigkeit kann alles Mögliche genommen werden: Rinder- oder Hühnerbrühe (vorsicht mit dem Salz in der Brühe), Apfelsaft (gibt eine süße Note), Bourbon-Whiskey (für die Cowboys), aber auch Rot- bzw. Weißwein. Sogar Tequila ist eine Möglichkeit, hierbei aber unbedingt drauf achten, dass es guter Tequila ist, nicht der Billigranz mit dem roten Hut.
Die Flüssigkeit sollte dann einreduziert werden, jedoch nicht trocken reduzieren. Die Geschmacksstoffe sind meistens leicht flüchtige Öle und keine feststoffe, die würden dann beim Trockenreduzieren verdampfen.
Dann kann mit der restlichen Brühe aufgegossen und die Temperatur reduziert werden: Aus Braten wird kochen wird schmoren. (Stufe 8/9 -> 5/6 -> 3/4 bei meinem Induktionsherd. Schmoren kann auch mit niedrigeren Temperaturen passieren.)

Zwiebeln extra braten!

Zwiebeln und Fleisch getrennt braten. Fleisch benötigt eine sehr viel höhere anfängliche Brattemperatur als die Zwiebeln. Daher einfach eine zweite Pfanne benutzen und die Zwiebeln bei niedriger bis mittlerer Hitze in etwas Öl langsam anbraten (wirklich langsam, die Geduld zahlt sich aus). Ich benutze einen Induktionsherd und stelle den idR auf Stufe 3 bis 4. Geschmacklich finde ich Butterschmalz zum Braten von zwiebeln einfach genial, die Butteraromen und Zwiebeln passen einfach wie Arsch auf Eimer. Und dann wirklich die Zeit nehmen. Lieber weniger Hitze, aber dafür länger Braten lassen. Ich rede hier von MINIMUM 15 Minuten, eher 20 Minuten. Hierdurch fangen die Zwiebeln an zunächst glasig, und dann Braun zu werden (siehe Maillard-Reaktion), der Zucker in den Zwiebeln fängt an zu karamellisieren und es entsteht ein sehr eigenes Aroma. Werden die Zwiebeln sehr schnell Braun, also nach 5 bis 10 Minuten, war die Temperatur zu hoch.
Wenn die Zwiebeln fertig sind können die einfach in einer Schüssel beiseite gestellt werden. Die fügt man dann hinzu, sobald das Fleisch abgelöscht wurde. (Kleiner Tipp am Rande: Die Furzerei bekommt man nur bei halbgaren Zwiebeln, also immer schön durchgaren und schon klemmt man sich die Flatulenz).

Das Schmoren

Hierbei sollte die Flüssigkeit in Etappen nachgeführt werden. Quasi wie bei einem Risotto kellenweise hinzufügen und immer wieder zur Hälfte einreduzieren lassen. So kann man dann auch die konsistenz des ganzen Chilis besser steuern und hat keine Suppe. Anders natürlich, wenn man ein Chili in der Art eines Eintopfes möchte. Da kann man dann auch Suppengemüse hinzufügen und es als Vorspeise reichen.

Tipps zu den Gewürzen

Paprikapulver, Chilis und Cayenne-Pfeffer sind alles im Prinzip Paprikaarten (ja der Botaniker kann mich dafür gerne prügeln). In der Küche verhalten die sich alle relativ gleich. Bedeutet: zu viel Hitze macht sie bitter. Deswegen rate ich dazu diese nicht anzubraten, sondern nach dem einreduzieren der Ablöschflüssigkeit dem Gericht kurz vorm schmoren hinzuzufügen. Bei Paprikapulvern und Chilies gibt es gewaltige Qualitätsunterschiede, einfach mal ausprobieren was einem am besten schmeckt. Auch geräuchertes Paprikapulver gibt dem Chili eine schöne eigene Note (kombiniert mit dem Bourbon ein Dream Team). Räucherpaprika hat jedoch sehr flüchtige Aromen und eigenet sich eher zum Parfümieren, also erst kurz vor dem Servieren unterrühren.
Hat man unterschiedliche Schärfegeschmäcker empfehle ich immer lieber etwas weniger Chili hinzuzufügen und eine wirklich brutal scharfe Chili Sauce beizureichen. So kann jeder wie er möchte nachschärfen. Der Vorteil an einer extrem scharfen Chilisauce ist, dass man nur sehr wenig braucht, um die Schärfe zu steigern, wodurch die schärfe steigt, der Geschmack sich jedoch nicht sehr verändert. Hierbei empfehlen sich vor allem Saucen aus den Chilisorten „Carolina Reaper“, „Trinidad Scorpion“ oder „Bhut Jolokia“.

Den Tipp mit der Zimtstange finde ich persönlich Mega, aber ich glaube hier ist die Menge „1 Stange“ ziemlich pauschal. Da würde ich mich eher herantasten und vielleicht mit Zimtpulver nachwürzen, sonst kann es schnell passieren, dass das Chili nach Weihnachten schmeckt.

Welches Hack?

Man kann das ganze natürlich nur mit Rindfleisch machen, aber ich finde 70% Rinderhack und 30% Schweinehack (achtung nicht gemischtes hack, da sind idR die Reste aus beiden Tieren drin und das Verhältnis von Rind zu Schwein ist unbekannt). Einfach zur Fleischtheke (oder besser Metzger) des Vertrauens und 70% Rinderhack und 30% Schweinehack kaufen.
Was auch geht ist gewürfelter Pancetta oder Guanciale und nur Rinderhack. Man kann auch Rindswürfel benutzen, dann muss das gericht aber wesentlich länger schmoren.

Fazit: Tolles Rezept vor allem für die schnelle Küche und um längen Besser als der Schrott aus der Tüte / Dose. Aber wie bei jedem Gericht wird auch Chili con Carne mit jedem verbessertem handwerklichen Kniff immer besser.
Meines erachtens lohnt es sich bei jeder einzelnen Zutat genau hinzuschauen und jeden Arbeitsschritt möglichst exakt durchzuführen. Auch Geduld zahlt sich aus.
Das Gute bei Chili con Carne ist, dass es nur besser wird, wenn man es nach dem Vorbereiten ein paar stunden stehen lässt, daher bereite ich sowas gerne einen Tag vorher vor. Und man kann das ganze super mit Käse überbacken (ein guter Parmesan oder Bergkäse bewirken hier wunder).

Chili für eine große Gruppe kochen (15 Pers.)

Für 15 Personen:

Das Rezept einfach x4 nehmen (reicht mehr als aus!).
Dafür werden 2 große Töpfe und ein mittlerer Topf benötigt.

Dazu servieren:

1x Türkisches Fladenbrot (= 4 Stk.)
1x Fluffiges Fladenbrot (= 3 Stk.)
1x Krautsalat „Coleslaw“ (2 kg Weißkohl ist völlig ausreichend)
1x Yum-Yum-Salat
2 Becher Crème fraîche im Schälchen mit Teelöffel (= 400 ml)

Tipps:

  • nicht schärfen: Chili-Flocken dazu stellen, so kann jeder die Schärfe selbst bestimmen
  • den Coleslaw morgens (oder am Vorabend) machen, dann kann er noch schön durchziehen
    => mit eigener Mayonnaise machen! (Menge für 400 ml des Knoblauch-Soße-Rezeptes)
  • das türkische Fladenbrot so backen, dass es kurz vor dem Essen aus dem Ofen kommt (=> Teig 1 Tag vorher ansetzen)
    => man muss sie auf 2 Blechen nacheinander backen, da 4 Fladenbrote nicht auf 1 Blech passen
  • zum Servieren kleine Suppenschälchen nehmen, dann nimmt sich nicht jeder gleich eine riesige Portion auffüllt
  • am Morgen des Tages kochen, dann kann es noch durchziehen und ist nicht später nicht eiskalt aus dem Kühlschrank (aufwärmen dadurch sehr leicht und schnell!)
    => die Zwiebeln (in Butterschmalz) extra anbraten! So werden sie nicht schwarz und entwickeln ein wunderbares Aroma
    => Knoblauch extra anbraten! So wird er nicht zu dunkel